Befestigung leichter bis mittelschwerer Anbauteile
WDVS-Expertentipps – Teil 3
Darauf kommt es bei der Befestigung an
Fassaden von Gebäuden müssen eine Vielzahl von Anbauteilen wie z. B. Vordächer, Markisen, Geländer, Lampen, Briefkästen etc. tragen. An WDVS-Fassaden ergeben sich besondere Herausforderungen an die Befestigung.Grundsätzlich unterscheidet man die verschiedenen anzubringenden Anbauteile in folgende Gruppen:
- leichte
- mittelschwere
- schwere und
- sicherheitsrelevante Anbauteile.
Unser aktueller Expertentipp beschäftigt sich mit leichten und mittelschweren Anbauteilen. Unter leichten Anbauteilen versteht man solche mit einer einwirkenden Last bis 5 kg, unter mittelschweren Anbauteilen solche mit einer einwirkenden Last von bis zu 15 kg. Informationen zur Befestigung von schweren und sicherheitsrelevanten Anbauteilen finden Sie in unserem WDVS-Expertentipp – Teil 4.
Grundsätzlich müssen alle Befestigungslösungen für Anbauteile an wärmegedämmten Fassaden folgende Anforderungen erfüllen:
- sichere Lastaufnahme und -abtragung in den Untergrund/Dämmstoff
- Witterungsbeständigkeit und Regendichtigkeit
- Minimierung von Wärmebrücken
Zusätzlich darf die Funktionsfähigkeit des WDVS durch das Anbauteil oder die entsprechende Befestigungslösung nicht beeinträchtigt werden.
Improvisierte Lösungen wie z. B. Stahl- oder Holzkonstruktionen erfüllen in den wenigsten Fällen diese Anforderungen. Dort kommt es häufig zu folgenden Fehlern/Schäden:
- Probleme mit Anschlüssen/Abdichtungen
- Tragfähigkeit zu gering/Verformungen zu hoch
- Dauerhaftigkeit der Werkstoffe im System unklar (z. B. Holz kann faulen)
So findet man die geeignete Befestigungslösung für das anzubringende Anbauteil
Die Auswahl des optimalen Montageelementes wird von den einwirkenden Lasten des Anbauteils sowie dem Zeitpunkt der Montage bestimmt. Die einwirkenden Lasten setzen sich im Wesentlichen aus dem Eigengewicht des Anbauteils, den Nutzlasten (veränderliche Lasten) und witterungsbedingten Einwirkungen zusammen. Mehr zu den verschiedenen Lastfällen erfahren Sie in unserem nächsten Expertentipp Teil 4.
Befestigung von leichten Anbauteilen (bis 5kg pro Anbauteil)
Leichte Anbauteile können in Abhängigkeit vom Dämmstoff direkt in der Dämmebene befestigt werden.
Befestigung von mittelschweren Anbauteilen (bis 15 kg pro Anbauteil)
Mittelschwere Anbauteile müssen im Untergrund befestigt werden, um einwirkende Lasten sicher und dauerhaft abtragen zu können. Bei sicherheitsrelevanter Befestigung wird eine zugelassene Befestigung benötigt. Auskragende Bauteile bieten eine große Angriffsfläche für Wind- und Schneelasten und benötigen daher ebenfalls eine bauaufsichtliche Zulassung (z. B. Satellitenschüsseln).Links: Beispiel für Befestigung eines Anbauteils bis 5 kg (hier Hausnummer), Befestigung in der Dämmebene; rechts: Beispiel für Befestigung eines Anbauteils von 5-15 kg (hier Regenfallrohr), Befestigung im Untergrund.
Auf den Montagezeitpunkt kommt es an
Der Montagezeitpunkt stellt das zweite wichtige Auswahlkriterium für die korrekte Befestigungslösung dar. Hier unterscheidet man zwischen der „Befestigung vor oder während der Anbringung des WDVS“ und der „nachträglichen Befestigung“.Eine Befestigung von Anbauteilen ist vor bzw. während der Anbringung des WDVS, aber auch nachträglich, möglich.
Befestigung vor oder während der Anbringung des WDVS
Die genaue Positionierung des Anbauteils ist in diesem Fall bereits vor bzw. bei der Errichtung des WDVS bekannt. Die Befestigungslösungen für Anbauteile können direkt in das Wärmedamm-Verbundsystems integriert werden.
Nachträgliche Befestigung
Häufig liegt noch keine Planung hinsichtlich Position oder Art der Anbauteile, die an die Gebäudehülle montiert werden sollen, vor. Die Montage erfolgt nachträglich an eine bereits fertiggestellte WDVS-Fassade.Mit dem Iso-Team hat EJOT eine Produktgruppe zur geplanten und nachträglichen Befestigung von Anbauteilen an WDVS-Fassaden zusammengestellt, die für alle Fragestellungen eine Befestigungsantwort bietet.