Aufbau und Vorteile

VHF-Ratgeber – Teil 1

Als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) wird eine mehrschalige Außenwandkonstruktion bezeichnet. Die nicht-tragende Fassadenbekleidung ist dabei mit Abstand an der tragenden Wandebene befestigt. Die äußere, vorgehängte Hülle besteht in der Regel aus kleineren Einzelelementen, die sich vor dem eigentlichen, bereits luftdichten und gedämmten Baukörper befinden. Die Außenhülle der VHF hat einen dekorativen Zweck und schützt die Gebäudekonstruktion vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee, Sonne, Wind und Kondensationsfeuchte.

​​​​​​​Der erste Teil unserer neuen Ratgeber-Serie zum Thema „Vorgehängte hinterlüftete Fassade“ beschreibt den Aufbau und die Vorteile dieser besonderen Fassadenform.

Der Aufbau

Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade ist in verschiedenen Ebenen aufgebaut. Die Basis bildet der Verankerungsgrund, auf welchem die Wandhalter befestigt werden. An dieser Stelle besonders wichtig ist die Verwendung eines thermischen Trennelements zwischen Wand und Halter, um Wärmebrücken im System zu reduzieren. Danach wird eine mineralische Dämmung verlegt und mit Hilfe von Dämmhaltern fixiert. Anschließend wird das Tragprofil mit Hilfe von Fest- und Gleitpunktschrauben gleitend verbunden. Abschließend wird das Bekleidungsmaterial auf den Tragprofilen befestigt. Der entstandene Hinterlüftungsspalt zwischen Bekleidungsmaterial und Dämmung gibt dieser vorgehängten Fassade nicht nur ihren Namen, sondern bringt auch entscheidende bauphysikalische Vorteile mit sich.
Schematischer Aufbau einer VHF

Vorteile einer VHF

Eine herausragende Eigenschaft sind die schier endlosen gestalterischen Möglichkeiten, die den Bauherren und Architekten beim Einsatz einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade zur Verfügung stehen. Neben glatten und rauen Oberflächen sind es dreidimensionale Formen, gerade und gebogene Linien, sowie eine große Farbvielfalt, die mit einer VHF realisierbar sind.

Zulassungen

Wenn es um das Verankern von Fassadenkonstruktionen geht, steht die Sicherheit an oberster Stelle. Die baurechtliche Verwendbarkeit aller EJOT Verankerungs-, Verbindungs- und Befestigungselemente ist über eine ETA, also eine Europäische Technische Bewertung (European technical assessment) geregelt. Seit Inkrafttreten der Europäischen Bauproduktenverordnung ist diese der allgemein anerkannte Nachweis zur technischen Verwendbarkeit eines Bauproduktes in den Mitgliedsstaaten der europäischen Union.

In der ETA wird die Leistung des jeweiligen Produktes bewertet und die benötigten Lastangaben für den Statiker ausgewiesen. Auf dieser Grundlage kann anhand der Einflussparameter wie beispielsweise Bekleidungsgewicht, Windlast und Gebäudegeometrie die Anzahl der Befestiger bestimmt werden. Darüber hinaus enthält die Zulassung wichtige Informationen und Bedingungen zur Verarbeitung der Produkte.

​​​​​​​Der nächste Teil unseres VHF-Ratgebers wird sich mit den verschiedenen Verankerungsmechanismen befassen, die beim Aufbau einer VHF in Frage kommen.
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