Worauf muss bei Gewebeanputzprofilen geachtet werden?
WDVS: Service im Fokus – Teil 2
Temperaturbedingt wirken vor allem an den Anschlussstellen zwischen Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) und Gebäudeöffnung hohe Kräfte, die Verformungen und Bewegungen verursachen. Diese müssen von den Gewebeanputzprofilen aufgenommen werden, denn auch unter diesen Einwirkungen muss ein dauerhafter, schlagregendichter Anschluss zwischen den Bauteilen sichergestellt werden. Auch von selbstklebenden Gewebeanputzprofilen müssen diese dreidimensionalen Bewegungen aufgenommen werden. Daher ist eine optimale Klebeeignung am Fenster oder an der Tür unabdingbar. Denn nur, wenn die Profile vollständig und korrekt mit dem Rahmen der Gebäudeöffnung verbunden sind, können sie ihre positiven Eigenschaften entfalten. Der aktuelle, zweite Teil unserer WDVS-Ratgeberserie befasst sich daher mit der Montage von Klebeprofilen und was es im Vorfeld zu berücksichtigen gilt.
Was versteht man unter selbstklebenden Gewebeanputzprofilen?
Diese Art von Gewebeanputzprofilen wird über ein selbstklebendes Schaumband auf den Untergrund z. B. den Fenster- oder Türrahmen aufgeklebt. Sie bieten den Vorteil, dass auch schlanke Konstruktionsbreiten möglich sind und somit ein breites Anwendungsspektrum abgedeckt wird. Dies ist ein Vorteil, besonders bei Sanierungen mit geringem Platzangebot. Bei einer Anschlussausführung mit Klebeverbindung ist vor dem Anbringen grundsätzlich eine sogenannte Klebeprobe durchzuführen. Diese dient dem Nachweis, ob der am Bauvorhaben vorliegende Untergrund für das Profil geeignet ist. Gerade im Bereich von Fenstern gibt es verschiedenste Materialien, Beschichtungen oder Farben, die einen Einfluss auf die Klebeeignung des Profils haben können. Abschließende Gewissheit kann bei dieser großen Vielfalt nur eine Klebeprobe bieten. In Deutschland wird über das Merkblatt „Ausbildung von Details mit Profilen und Fugendichtungsbändern bei Außenputz und WDVS“ vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) die Klebeprobe im Falle einer Abschlussausführung mit Klebeverbindung sogar gefordert.Klebeprobe: So gehen Sie ganz sicher!
Zu Beginn der Klebeprobe ist es wichtig, dass die zu beklebende Fläche mit einem von EJOT oder vom Fensterhersteller vorgegebenem Reiniger behandelt wird. Sobald die geeignete Stelle staub- und fettfrei ist, wird ein ungefähr 10 cm langes Profilstück aufgeklebt und fest angedrückt. Nach mindestens zehn Minuten kann das Profil langsam abgezogen beziehungsweise abgeschält werden. Bei einem positiven Ergebnis findet der Bruch im Schaumband statt, d. h. auf dem Klebeuntergrund sowie auf dem Profil müssen durchgängig Rückstände des Schaumbandes erkennbar sein. Aus einer solchen positiven Klebeprobe ergibt sich, dass die getesteten Anschlussprofile für die Erstellung eines zuverlässigen und dichten Anschlusses verwendet werden können.Wichtig! Unbedingt beachten!
- Die Oberflächentemperatur des zu beklebenden Untergrundes (Fenster- oder Türrahmen) muss bei der Klebeprobe mindestens +5 °C betragen und darf +40 °C nicht überschreiten. Empfohlen wird eine verdeckte Stelle des Fensters.
- Wir empfehlen eine Fotodokumentation der Klebeprobe.
- Grundsätzlich gilt: Um eine einwandfreie Funktion der Profile sicherzustellen, müssen Fenster und Türen nach dem neuesten Stand der Technik durch den Fensterbauer befestigt sein, sodass unzulässige Bewegungen auszuschließen sind.
Worauf muss ich bei der Montage der Profile achten?
Bei der Montage von Anschlussprofilen muss, ebenso wie im Vorfeld bei der Klebeprobe, darauf geachtet werden, dass der Untergrund des Fenster- oder Türrahmens staub- und fettfrei vorbereitet ist. Außerdem sollte das Anschlussprofil nicht unter Spannung stehen. Das Profil sollte über die ganze Länge hinweg gleichmäßig verklebt und fest angepresst werden. Dies ist sowohl für die Klebekraft als auch die Funktionalität entscheidend. Hohlräume hinter den Profilen müssen unbedingt vermieden werden!Wichtig: Das Profil muss an der Vorderkante der Dämmplatte positioniert werden. Eine Verklebung erfolgt jedoch ausschließlich direkt auf dem Fenster- beziehungsweise Türrahmen, nicht auf der Dämmplatte. Vorsicht: Eine Reduzierung der Klebefläche (z. B. durch Überstände von Fensteranschlussfolien o. ä.) ist unzulässig. Überstände sollten vor Montage der Klebeprofile gewissenhaft entfernt werden.
Ebenfalls zu vermeiden sind Profilstückelungen. Diese sind nur bei Überschreitung der Lieferlänge jeweils im oberen Drittel des Bauelements vorzusehen.
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