Wozu benötige ich eine Vorbemessung?

WDVS: Service im Fokus – Teil 3

Eine Vorbemessung dient in der Planungsphase dazu, die generelle Eignung des Produktes für den vorgesehenen Anwendungsfall zu erproben und eine erste Prüfung der Tragfähigkeit durchzuführen. Im Bereich von Wärmedämm-Verbundsystemen ist dies häufig bei statisch- oder sicherheitsrelevanten Montageelementen zur Befestigung von Anbauteilen der Fall. Die Vorbemessung ersetzt keine statische Bemessung, dient aber als Basis für eine erste Mengen- und Kostenkalkulation. Doch was versteht man genau unter einer Vorbemessung und was gilt es dabei zu beachten? In unserem aktuellen Beitrag liefern wir Ihnen die relevanten Details.
 

Was ist eine Vorbemessung und wozu dient sie?

Eine Vorbemessung oder auch Vordimensionierung ist, vereinfacht gesagt, eine erste Prüfung, ob das vorgesehene Produkt für die geplante Anwendung geeignet ist. Konkret wird unter anderem geprüft, ob die Tragfähigkeit des Produktes der aus der Anwendung resultierenden Einwirkung, beispielsweise durch Wind, standhalten kann.
Die geplante Position des Anbauteils hat einen Einfluss auf die Tragfähigkeit und muss daher für eine Vormessung bekannt sein.

Die geplante Position des Anbauteils hat einen Einfluss auf die Tragfähigkeit und muss daher für eine Vormessung bekannt sein.

Dies kann zum Beispiel bei der Befestigung von Geländern, sogenannten französischen Balkonen, vor bodentiefen Fenstern relevant sein. Die Geländer sind neben den Lasten aus dem Eigengewicht und Wind auch noch weiteren veränderlichen Kräften wie zum Beispiel der Anprall- oder Auflehnlast ausgesetzt. Diese treten beispielsweise dann auf, wenn jemand von innen gegen das Geländer stößt oder sich auf dieses auflehnt. Da es sich um sicherheitsrelevante Bereiche handelt, ist es besonders wichtig, die Eignung der Produkte genau zu ermitteln. Auch welches Befestigungssystem zum Untergrund für den Anwendungsfall gewählt werden muss, lässt sich nur mit einer Bemessung bestimmen.
Bei der Begrünung von WDVS-Fassaden hängt das mögliche Verlegeraster auch von der Art der Pflanze ab, bzw. ist die Pflanze je nach geplantem Verlegraster entsprechend zu wählen.

Bei der Begrünung von WDVS-Fassaden hängt das mögliche Verlegeraster auch von der Art der Pflanze ab, bzw. ist die Pflanze je nach geplantem Verlegraster entsprechend zu wählen.

Einen anderen Fall stellt die Fassadenbegrünung mit dem EJOT Iso-Bar ECO dar. Auch hier handelt es sich um ein Anbauteil, das nachträglich am Wärmedämm-Verbundsystem befestigt wird. Neben den Lasten aus Eigengewicht und Wind spielt hier zum Beispiel das Gewicht der gewählten Begrünung eine große Rolle. Für eine optimale Vorbemessung sollte daher genau bekannt sein, welche Pflanze später für die Begrünung eingesetzt wird. Da es sich in diesem Anwendungsfall um eine Abstandsmontage handelt, ist auch die Systemdicke (Kleber, Dämmstoff, etc.) eine wichtige Eingangsgröße.

Auch wenn Produkte grundsätzlich für eine Anwendung vorgesehen sind, entscheiden immer die jeweiligen Randbedingungen an einem Gebäude über die finale Eignung im speziellen Fall. Daher muss bei der Anwendung von statisch- und/oder sicherheitsrelevanten Bauteilen immer eine statische Bemessung erfolgen.

Bei der Nachweisführung im Rahmen der Vorbemessung wird unter anderem die Tragfähigkeit bewertet. Dabei darf die Einwirkung aus den oben beschriebenen Lasten die Tragfähigkeit des Produktes nicht überschreiten. Diese Tragfähigkeiten sind in der jeweiligen Zulassung des Produktes aufgeführt. Hier zeigt sich auch, warum für statisch- und/oder sicherheitsrelevante Bereiche ausschließlich Produkte mit bauaufsichtlicher oder europäisch technischer Zulassung angewendet werden dürfen. Bei Produkten ohne diese Zulassungen ist die benötigte Nachweisführung nicht möglich. Die Vorbemessung erfolgt anhand „Anerkannten Regeln der Technik“, wie beispielsweise Zulassungen und Normen und muss in jedem Fall von einem Fachkundigen durchgeführt werden.
Wichtig ist zudem, vor der Bemessung festzulegen, welche Anforderungen an das für die Anwendung vorgesehene Bauteil gestellt werden. Variable Größen wie Gewichte und Abmessung des Anbauteils, einwirkende Lasten und auch Untergrundbeschaffenheit haben einen Einfluss auf die Eignung des Produktes für den jeweiligen Anwendungsfall. Relevant sind aber auch Faktoren wie die Lage und Höhe des Gebäudes oder der Systemaufbau.
 

Unterschied zu einer statischen Bemessung

Der größte und wichtigste Unterschied zwischen einer Vorbemessung und einer statischen Bemessung ist, dass die Vorbemessung zwar Basis einer erste Mengen- und Kostenkalkulation, aber aus baurechtlicher Sicht kein belastbarer Nachweis ist, für den eine Haftung übernommen wird. Sie dient der ersten Orientierung und stellt somit eine Empfehlung dar. Die finale statische Bemessung muss in jedem Fall von einem Planungs- und/oder Statikbüro mit vorhandener Bauvorlageberechtigung erfolgen.
 

Leistung von EJOT?

Unser Service für Sie:

EJOT bietet die Vorbemessung als Serviceleistung an – auch speziell für die Montageelemente für Anbauteile wie den EJOT Iso-Corner, den EJOT Iso-Bar und den EJOT Iso-Bar ECO für Fassadenbegrünung. Die Erfassung aller relevanten Daten erfolgt unkompliziert und effizient über einen Abfragebogen. Die entsprechenden Abfragebögen können Sie sich hier direkt herunterladen.

Sie erhalten mit der Vorbemessung einen Nachweis der Tragfähigkeit auf Basis Ihrer individuellen Vorplanung, sowie einen ersten Mengenbedarf, der Ihnen bei der Angebotserstellung hilfreich sein kann.
EJOT 360° Service – Wir sind für Sie da
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WDVS: Service im Fokus

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